CTM Festival

Opium Hum erkundet mit düsteren, nebligen Drones, fantastischen Klanglandschaften und sich verschiebenden Rhythmen musikalische Wachträume. Alada will gesellschaftliche Paradigmen wie Sexualität und ästhetische Standards durch emotional aufgeladene, vom brasilianischen Afrofuturismus inspirierte Sets in Bewegung bringen. In einer Live-Premiere werden NURSE3D am CTM 2022 dem Berghain-Publikum ihre selbst titulierte „Musik für Spinner, Nachtschrecke und Speed Freaks“ in die Ohren blasen. Ihre aktuelle EP Fuck Toy verschmilzt Thrash-Metal-Riffs mit pulsierenden Hochgeschwindigkeitsbeats zu spasmischem Terrorcore. Little Snake ist ein junger Produzent und atemberaubendes Talent aus Calgary, dessen cineastischer wie radikal verfrickelter Soundansatz sich einer enzyklopädischen Ansammlung von Einflüssen wie Grime, Math Rock, Acid Techno, Noise und Jungle bedient und bei CTM erstmals live zu hören sein wird. Sein Debütalbum A Fragmented Love Story, Written by the Infinite Helix Architect wurde 2021 auf Flying Lotus Brainfeeder Label veröffentlicht. Mit ihrer rückhaltlosen Energie sind das Hardcore-Duos de1i girlz längst ein wichtiger Teil der New Yorker Live-Musikszene, in der Raver und Punks im Geiste der aktivistischer Rebellion zusammenfinden. Sänger*in Danny Orlowski und Produzent*in und Schlagzeuger*in Tommi Kelly verbinden Drumcomputer, Sequenzer und Synthesizer mit kreischenden Vocals, um ein Gebräu aus Industrial, Nu-Metal, Noise und elektronischer Tanzmusik anzumischen, mit dem sie sich gegen hegemoniale patriarchalische Gewalt stemmen. Animistic Beliefs bestechen durch improvisierte Live-Performances auf analogen und modularen Synthesizern und Drum-Maschinen, mit denen sie raue, dunkle Elektro- und IDM-/Acid-Techno-Stücke produzieren. Nene H hat sich mit dramturgisch stringenten Rave-Selektionen und packenden Live-Performances seit längerem höchste Anerkennung erarbeitet. Jüngst überzeugt sie zudem mit ihrem mutig-experimentellen wie ernsthaften Album Ali علي, in dem sie sich mit ihrer persönlichen Geschichte und ihrer Identiät zwischen türkischen Wurzeln und Berliner Wahlheimat befasst. I Hate Models, bekannt für seine energiegeladenen, emotional wandelbaren Ausflüge in Acid, Rave, Industrial und Trance, tritt im Anschluss an seine jüngste, 2021 erschienen EP Gemstones Obsidian an, um die Freitagnacht im Berghain zu einem gloriosen Höhepunkt zu bringen.

Edna Martinez ist eine in Kolumbien geborene, in Berlin lebende Medienkünstlerin, DJ und Kuratorin, die afro-lateinamerikanische Musik und insbesondere die Picó-Soundsystem-Kultur erforscht und dokumentiert. In in ihren DJ-Sets und in Radiosendungen auf Radio Alhara راديو الحارة, Worldwide und Boxout.fm spürt sie Verbindungen und Kontrasten karibischer, afrikanischer und arabischer Klänge nach. Ifeoluwa ist eine multidisziplinäre Künstlerin, Autorin und Akademikerin, deren Produktionen und DJ-Mixe globale perkussionslastige Klänge, die dunklen Seiten britischer Clubmusik und abstrakten Techno verschmelzen. Der in Den Haag ansässige Produzent De Schuurman ist eine feste Größe in der afro-diasporischen Clubszene der Niederlande und bekannt für seine düsteren mit mit Trap- und Dubstep-Einflüssen gespickten Dancehall-Techno-Tracks – womit er den niederländischen Bubbling-House erneuert. Sein Album Bubbling Inside, das Anfang 2021 bei Nyege Nyege Tapes erschienen ist, enthält eine Auswahl von De Schuurmans Produktionen, die er vor zehn Jahren im Teenager-Alter aufnahm: melodische und synkopische hybride Tunes, die ihrer Zeit um Jahre voraus waren. Gábor Lázár experimentiert auf seinem letzten Album Source, das 2020 auf Planet Mu erschien, in begeisternder Weise mit der algorithmischen Abstraktion bekannter Clubsounds. Der Produzent*in und Sänger*in Avtomat ist auch als Host der polnischen Queer-Partys Ciężki Brokat, W Mocy Nocy und Dystopia sowie für basslastige Tracks bekannt, die improvisierten Gesang und ungerade Rhythmen zusammenbringen. Jennifer Cardini, Gründerin der Labels Correspondant und Dischi Autumno, bringt in ihre Sets ein fundiertes und umfassendes Verständnis von Tanzmusik ein.

Theresa Baumgartner und Sam Slater stellen ihre neue audiovisuelle Installation Vandals vor. Die Arbeit ist ein Nachdenken über Unvermeidlichkeit: sie zeigt ein plötzliches Ereignis, in dem sich zuvor lediglich potentielle vorhandene Energie in kinetischer Energie entlädt, eingefangen in beeindruckenden Bildern durch extreme Zeitlupe kaum wahrnehmbarer Bewegung. Die Arbeit weckt Assoziationen zu Momenten des persönlichen und sozialen Zusammenbruchs und des Wiederaufstehens und der Wiederherstellung.

HINWEIS: Leider entfällt das Set von Opium Hum. An seiner statt spielt DORMANTYOUTH.