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Marcel Dettmann
Dettmann

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Nomen est omen. Dettmann ist das Debütalbum des gleichnamigen Berghain-Resident-DJs, Produzenten und Labelbetreibers – und was für eines.

Fest verbunden mit dem Mythos Berghain, der zugehörigen Labeladresse Ostgut Ton und der damit einhergehenden Regeneration schnörkelloser, entschlackter und kraftvoller elektronischer Musik, gelingt Marcel Dettmann mit seinem Erstling ein äußerst seltenes Kunststück: die Fertigung eines wahrhaftigen und fesselnden Technoalbums.

„Eingerahmt von „Quasi“ und „Taris“, transportiert Dettmann auf zehn Stücken erfrischend unverkrampft die rohe Energie und kühle Ästhetik von Techno. Der Berliner Produzent verzettelt sich in diesem bockigen Format weder in anstrengenden Fingerübungen, die über sein angestammtes Handwerk hinausweisen wollen, noch übergibt er dem Zuhörer ungestüme oder leichtfertige Tracks, die sich ausschließlich auf 12-Zoll und in DJ-Taschen heimisch fühlen würden. Stücke wie „Reticle“, „Drawing“, „Captivate“ oder „Silex“ wirken wie eine Konzentration seines bisherigen Schaffens und seiner beachtlichen Veröffentlichungsgeschichte. Da gibt es einerseits die eigene unabhängige und kompromisslosen Plattform MDR, andererseits seine Arbeit als Remixer (jüngst unter anderem für Mikkel Metal, Fever Ray oder die Junior Boys) und nicht zuletzt den Dialog mit seiner Funktion als Discjockey.

Kontemplative Momente, in denen scheinbar schwebende Soundschichten wie Melodien und Akkorden eingesetzt werden, wechseln sich ab mit verdichteten, komprimierten und markigen Augenblicken – ruppige Strenge folgt auf herbe Schönheit. Dabei fällt Dettmann erstaunlicherweise nie der gefährlichen und verführerischen Nostalgie anheim. Jener Sehnsucht nach alten Zeiten, die sich in den letzten Jahren oft als lähmende Geliebte an die Seite von Produzenten schlich, die sich nicht der Effekthascherei bedienen wollten. Dettmann hingegen klingt auf ganzer Länge so frisch und in sich geschlossen, wie Techno in diesen Tagen nur klingen kann und etabliert seinen Namensgeber endgültig als nicht mehr wegzudenkende und obligatorische Größe.

Und Dettmann selbst? Auf die Frage, was ihn persönlich an einem Album interessiert: „Ich mag Musik die Tiefe hat, bei der ich etwas empfinde. Dafür gibt es keine Formel. Das kann ein Konzept Album sein oder eines, das sich an verschiedenen Stilen bedient.“ Wie auch immer man nun sein eigenes klassifizieren mag, Marcel Dettmanns Meditation über den Zustand der Kunstform ist jedenfalls durch und durch gelungen.

Text: Gerd Janson

Marcel Dettmann | Quasi (Intro)

Tracklist

Tracks CD

  1. Quasi (Intro)
  2. Argon
  3. Screen
  4. Motive
  5. Drawing
  6. Reticle
  7. Irritant
  8. Captivate
  9. Silex
  10. Home
  11. Viscous
  12. Taris (Outro)

Tracks VINYL

A1 Quasi (Intro)

A2 Argon

A3 Screen

B1 Motive

B2 Drawing

C1 Reticle

C2 Irritant

D Captivate

E1 Silex

E2 Home

F1 Viscous

F2 Taris (Outro)

Links

Release Date

24. April 2010

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