Thumpasaurus

Am Anfang war der Thump. Oder besser gesagt die südkalifornische Combo namens Thumpasaurus, fünf junge Männer von der University of Southern California’s Thornton School of Music. Sänger und Gitarrist Lucas Tamaren, Bassist Logan Kane, Schlagzeuger Henry Was, Keyboarder Paul Cornish und Saxofonist Henry Solomon spielten ohnehin schon in verschiedenen Bands oder komponierten Musik zwischen Jazz, Folk, Rock und Klassik, bevor sie beschlossen, gemeinsam den Funk ins Zentrum zu stellen und die biblische Geschichte neu zu erzählen: „Am Anfang war der Thump, der Ur-Groove des Universums. Thump pumpte sich durch alle Dinge. Am Anfang war der Groove die Harmonie und Harmonie war Groove, und sie sahen, dass es gut war.“ Später bevölkerte, kurzgefasst, der Thumpasaurus die Erde und vermittelte seine Weisheit, bevor die Kräfte des Bösen wuchsen und ihn in Richtung der äußeren Schale der Raumzeit fliehen ließen. Dass am Ende alles gut ausgeht, liegt natürlich an der Musik von Thumpasaurus. Und die ist genauso verrückt wie die Story, die das Quintett darum gestrickt hat. Das erinnert nicht zufällig an Sun Ras Raumflüge und Parliaments Mothership, während die Texte und das visuelle Konzept von Primus beeinflusst sind. Doch die Kalifornier erden das Ganze im 21. Jahrhundert. Der analoge Funk mit seiner treibenden Kraft, den famosen Bassläufen und präzisen Sax-Sätzen wird durch Cornishs elektronische Keyboards auf eine höhere Ebene gebracht, während Tamaren im Falsett oder im Bass seine Texte rund um Liebe, das Leben, Flamingos singt oder im Hit „Struttin‘“ vom jüngsten Album Thumpaverse wie wundervoll er mit seinem Schatz durch die Gegend stolziert und sie genau deshalb liebt. Das hat Humor wie auch die enorm komischen Videos der Band, wirkt aber schon deshalb immer so tight, weil Thumpasaurus so traumwandlerisch sicher zusammenspielt.