Monday 17.01.2011 start 19:00
ELEKTROAKUSTISCHER SALON
Berghain
Man schrieb das Jahr 1963, die Fluxus-Bewegung nahm gerade Fahrt auf, da
entwarf Robert Filliou nichts weniger als einen neuen Gründungsmythos für
die Kunst. 48 Jahre später steht der 17. Januar fest in allen
Kreativkalendern dieser Erde. Der „Art’s Birthday“ gibt jährlich Anlass zu
einer weltweiten Party mit Konzerten, Ausstellungen und Performances aller
Art. Seit 2006 schießen die Geburtstagsklänge auch durch den Satelliten der
European Broadcasting Union. Die Mitglieder der Ars Acustica Gruppe
vernetzen 20 Städte zu einem internationalen Klangkunst-Happening.
Zum Art’s Birthday 2011 lädt Deutschlandradio Kultur in den
Elektroakustischen Salon des Berghain. Zeremonienmeister sind der Hamburger
Äther-Guru Felix Kubin, Arto Lindsay und der chinesische Elektronik-Blogger
Dickson Dee. Kubin erfüllt das Berghain mit einer neuen Komposition aus
elektronischen Testsignalen. Dickson Dee bringt eine Neuauflage seiner
gefeierten Tea-Opera nach Berlin. Gemeinsam mit der sibirischen
Obertonsängerin Sainkho Namtchylak setzt er die Vielfalt asiatischer
Tee-Aromen in Klänge um.
Felix Kubin, geboren 1969, Spezialist für elektro-akustische Experimente,
futuristische Popmusik und Performances. Eigenes Label "Gagarin Records".
Realisiert Hörspiele, Kurzfilme, Theaterstücke.
Sainkho Namtchylak, geboren 1957 in Tuva, studiert seit ihrer Kindheit die
rituellen Musikstile Sibiriens. Sie arbeitete u.a. mit Musikern wie Peter
Kowald, Werner Lüdi, Shelley Hirsch und Jan Garbarek.
Dickson Dee, alias Li Chin Sung, arbeitet seit über 20 Jahren als Produzent,
Komponist und Musik-Blogger in Hong Kong. Zusammenarbeit u.a. mit Zbigniew
Karkowski, Otomo Yoshihide, Werner Dafeldecker und Tetsuo Furudate. Er
betreibt die Labels Noise Asia und Dicksonia Audio.
Arto Lindsay, amerikanischer Gitarrist, Sänger, Produzent und Komponist,
Gründer der No-Wave-Band DNA und ehemaliges Mitglied der Lounge Lizards,
entfacht auf seinem Instrument infernalischen Lärm, sein oft brachiales und
lärmiges Spiel konterkariert er jedoch mit seiner sehr weichen Stimme. Er
singt auf Englisch und Portugiesisch, seine zweite Heimat Brasilien findet
auch immer wieder musikalischen Nachhall in seinen Kompositionen. Die Liste
seiner Kollaborationen ist unfassbar lang, sie reicht von Animal Collective
bis hin zu den Einstürzenden Neubauten.